Caritasverband für den Neckar-Odenwald-Kreis e. V.

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Fachtag der Psychologischen Erziehungs- und Familienberatungsstelle zum Thema "Frühes Trauma – Späte Folgen"

2019 FrühesTrauma SpäteFolgenDer Fachtag der Psychologischen Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Caritasverbandes hatte in diesem Jahr die führende deutsche Traumaexpertin Michaela Huber, Diplom-Psychologin und psychologische Psychotherapeutin, zu Gast. Sie ist Autorin zahlreicher in Fachkreisen bekannter Bücher zum Thema „Trauma“, Vorsitzende einer Trauma-Fachgesellschaft und Trägerin zahlreicher Auszeichnungen, u. a. dem Bundesverdienstkreuz. Gut gefüllt war die Stadthalle in Buchen mit über 200 Teilnehmenden aus den Bereichen Beratung, Therapie, ambulante und stationäre Jugendhilfe, Schule und Kindergarten.

Was passiert, wenn auf ein kleines Kind massiver Stress einwirkt? Warum ticken manche Menschen anders? Der Fachtag „Frühes Trauma – späte Folgen“ ging diesen Fragen nach und machte komplexe Sachverhalte verständlich. Frau Huber erklärte den Begriff „Trauma“ und zeigte die neurobiologischen Folgen von massivem Stress auf, die bereits im Mutterleib entstehen können. Das Gehirn des Kindes wird anders aufgebaut und es wird oft lebenslang anders auf Stress reagieren, als Kinder aus sicheren Lebensverhältnissen. Durch Belastungsfaktoren wie Gewalt, psychische und körperliche Erkrankungen oder Armut in der Familie erleben Kinder eine große Bindungsunsicherheit und haben ein erhöhtes Risiko für psychosoziale Probleme. Ein wichtiger Schutzfaktor sind sichere Bindungen mit feinfühligen Bezugspersonen, vor allem im ersten Lebensjahr. Auswirkungen von massivem Stress können sein, dass Kinder nicht gut lernen, nicht lange spielen oder nicht ausreichend mitfühlend sein können. Die Expertin führte aus, dass Achtsamkeitsübungen bestimmte Fasern im Gehirn nachreifen lassen können. Besonders wichtig sind zunächst Sicherheit und Schutz vor allem, was quält – auch wenn es die eigene Familie ist. Ganz praxisnah beschrieb die Referentin, wie man mit Kindern gut ins Gespräch kommen kann. Sie betonte die Wichtigkeit, das Kindeswohl zu schützen und sich auch in Alltagssituationen, die man erlebt, vor Kinder zu stellen, die Schlechtes erleben. Ihre Botschaft am Schluss: das Wichtigste, was Kinder erfahren sollten, ist, dass Liebe stärker ist als Hass.

Das umfangreiche Fachwissen von Frau Huber gepaart mit ihrer großen therapeutischen Alltagserfahrung machte diesen Fachtag zu einem besonderen Tag.

Die psychologische Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Caritasverbandes mit der Anlaufstelle gegen sexuellen Missbrauch ist erreichbar unter den Telefonnummern 06261/9201-0 (Mosbach) und 06281/3255-0 (Buchen) sowie auf unserer Homepage.

Impressionen der Fachtagung finden Sie hier.

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